Regine-Hildebrandt-Preis

Regine-Hildebrandt-Preis für die „Platte“

„Das war ein unvergessliches Erlebnis, im Willy-Brandt-Haus in Berlin den Regine-Hildebrandt-Preis der SPD entgegenzunehmen“, sind sich Hanne Luhdo, Ingrid Schersinski, Heiko Lietz, Rosemarie Kaminski und Christian Schneider einig. Die fünf vertraten am 26. November, dem Todestag der ostdeutschen Politikerin (1941-2001), den Verein bei der Festveranstaltung.
 
Der Preis ist dem ehrenden Gedenken Regine Hildebrandts gewidmet und würdigt Personen oder gesellschaftliche Initiativen, die sich im Sinne dieser bedeutenden Sozialdemokratin für Demokratie und soziale Gerechtigkeit einsetzen, beispielhafte Solidarität mit benachteiligten Menschen zeigen und sich für die Verwirklichung der sozialen Einheit Deutschlands engagieren.
 
„Der Verein ‚Die Platte lebt‘ ist seit 2004 ein bedeutender Stabilitätsanker und bringt Leben in das größte Plattenbaugebiets Schwerins. Er hat einen großen Anteil am friedlichen Miteinander aller Bevölkerungsgruppen in den Stadtteilen Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz“, begründete Schirmherrin Manuela Schwesig die Entscheidung der Jury. Die würdigte mit der Auszeichnung nicht nur den Verein als Anlaufstelle für Bewohner sowie als Organisator von  gemeinsamen Festen, sondern auch das Engagement gegen Rechtsextremismus und Gewalt.
 
Die Landtagspräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Sylvia Bretschneider, lobte in ihrer Laudatio das Angebot im Stadtteiltreff „Eiskristall“, die Mitwirkung im Aktionsbündnis für ein friedliches und weltoffenes Schwerin und die Vision vom „Plattenpark“ in einem Problembezirk der „Sozialen Stadt“.  „Fragt man in Schwerin jemanden nach einem gelungenen Beispiel für Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement in einem schwierigen sozialen Umfeld, bekommt man immer dieselbe Antwort: Die Platte lebt!“, sagte die Laudatorin.
 
Hanne Luhdo bedankte sich im Namen des Vereins für die Ehrung und versicherte, dass man auch künftig gelegentlich gegen den Strom schwimmen werde. Sie hob den Runden Tisch Soziales hervor, an dem Vertreter der demokratischen Parteien, der Vereine, Verbände und Kirchgemeinden, auch einzelne Engagierte nach gemeinsamen Lösungen  suchen. Solange 160-200 Menschen jeden Donnerstag in der Petruskirche nach Lebensmitteln der Tafel anstehen müssen oder vor dem Carisatt-Laden auf günstige Waren warten, solange Kinder morgens ohne Frühstück aus dem Haus gehen und auf das Mittagessen der Kindertafel angewiesen sind und Asylbewerber und Flüchtlinge unsere Hilfe brauchen, dürfe man nicht nachlassen im Engagement für die Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.
 
Ebenfalls mit dem Regine-Hildebrandt-Preis ausgezeichnet wurde die Frauenbrücke Ost-West, die ihren Sitz in Emsdetten (NRW) hat.