Persönlich angemerkt: Das warme Herz
Wie warm oder kalt ist unsere Gesellschaft? Wie warm oder kalt ist jeder Einzelne in ihr? Das sind Fragen, die man nur praktisch beantworten kann. Mir ist jedenfalls in diesem Winter trotz der Minusgrade schon mehrfach warm ums Herz geworden. Da legt eine Frau 50 Euro auf den Tisch der Kita „Knirpsenstadt“ und geht, bevor sich die Kitaleiterin bedanken kann. Da spendet eine Rentnerin aus Baden-Baden 100 Euro, nachdem sie einen Beitrag im Deutschlandfunk über die Nöte einer Hartz-IV-Empfängerin im Mueßer Holz gehört hatte und schickt jetzt monatlich eine Spende an unseren Verein - für die Kinder in der „Sozialen Stadt”. Da schenkt die Gewinnerin eines Fahrrades ihren Preis einer armen Familie, und auch das kleine Mädchen, das den Erlös der Silvester- Tombola in Höhe von 51 Euro gewann, gibt ihn an Kinder weiter, denen es schlechter geht als ihm. Meine Schulfreundin, die jahrelang auf dem Dreesch gewohnt hat und mit Interesse die Aktivitäten unseres Vereins verfolgt, überwies uns 200 Euro für weitere Aktionen. Aber auch jeder einzelne Euro, der für Lose in unserer Weihnachtstombola ausgegeben wurde, sorgte bei mir für Wärme. In Zeiten, wo viele jeden Cent zweimal umdrehen müssen, ist Solidarität der Schlüssel für das soziale Miteinander. Solange Kinder nicht regelmäßig etwas zu essen bekommen, nicht alle die gleichen Chancen auf Bildung haben, Arbeitslosigkeit und Einsamkeit krank machen, solange dürfen wir nicht aufhören, Mithilfe und Mitgefühl einzufordern. Wir haben all diese Spenden an Menschen weitergeben, die Mühe haben, den Alltag zu bewältigen. Und das werden wir auch 2010 tun, denn unser Verein profitiert nicht nur von der Großzügigkeit seiner Mitglieder und Freunde, sondern auch von den Förderprogrammen in der „Sozialen Stadt“ und von Bußgeldern. Dankeschön! Hanne Luhdo „Die Platte lebt” e. V.
Spende für das Obdachlosenheim
Ein Teil des Erlöses der Weihnachtstombola vom Verein „Die Platte lebt“ ging wie im Vorjahr an die Obdachlosenunterkunft in der Anne-Frank-Straße. Im Namen der Bewohner nahm Heimleiterin Barbara Bays die Spende entgegen und bedankte sich für die Aufmerksamkeit. Das Heim, das von der Comtact GmbH betrieben wird, soll im Sommer schließen. Die Stadt bereitet derzeit die Ausschreibung für eine neue Obdachlosenunterkunft vor, die nach Aussage von Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow nicht unter den derzeitigen Standards liegen dürfe. Auf dem Großen Dreesch erhalten Obdachlose nicht nur einen Schlafplatz, sondern ein Mindestmaß an sozialer Betreuung. Das betrifft Ernährung, Hygiene, medizinische Fürsorge, Hilfe im Umgang mit den Behörden sowie betreuende Begleitung, oft bis zum Tod.