Die Platte lebt e.V.

Dezember 2021

Verein „Die Platte lebt“ sammelte 50 Geschichten
zum 50. Geburtstag des Wohngebiets

Ausstellungspfad, Filmtage, Konzert, Stadtteilfest: Das 50-jährige Jubiläum des Dreeschs wurde wahrhaft gefeiert - trotz Corona. Nun gibt es auch ein Buch zum runden Geburtstag: „Wir sind Platte“ heißt das Werk mit 50 Geschichten von Frauen und Männern, die dem Dreesch auf ganz unterschiedliche Weise verbunden sind. Gefördert wurde das Projekt durch die Aktion „10.000 für 10“ von Helios-Kliniken und SVZ.

Hannelore Luhdo vom Verein „Die Platte lebt“ mit Sitz im Bertha-Klingberg-Haus in der Max-Planck-Straße hat den Band zusammengestellt. Das Cover gestaltete Horst Klinnert. Zu Wort kommen in dem Buch unter anderem Menschen, die den Dreesch mit gebaut haben, aber auch Schweriner, für die das Plattenbau-Gebiet zur Heimat wurde, und engagierte Bürger, die die Stadtteile Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz heute prägen. Geschichten aus der Zeit, als es auf dem Dreesch noch keine Kaufhalle gab, stehen neben Geschichten von Zuwanderern, die in den 1990er-Jahren nach Schwerin kamen.

An die Grundsteinlegung für den Dreesch in der heutigen Andrej-Sacharow-Straße am 11. November 1971 erinnert jetzt eine Gedenktafel - auch ein sichtbares Zeichen des Jubiläumsjahres. Auf einem Feld, praktisch im Nichts, sei eine Stadtentwicklung angestoßen worden, die 60.000 Menschen ein Dach über dem Kopf geboten habe, sagte Oberbürgermeister Rico Badenschier bei der Enthüllung am Jahrestag. „Und Wohnungen waren damals sehr begehrt.“ Heute stelle sich eine andere Aufgabe: Viele Menschen, die es sich leisten konnten, seien vom Dreesch weggezogen, so der OB. Das Problem der Segregation bedeute eine große Herausforderung, an der die Stadt aber arbeite.

Ein Ausstellungspfad mit zwölf Info-Blöcken läutete im Mai die Feiern zum Dreesch-Jubiläum ein. Mit einem „Quartier offen“, einem Tag der offenen Stadtteile, begann im August die heiße Phase. Vereine und Institutionen vom Dreesch boten spannende Einblicke in ihr Engagement. So gab es etwa Wasserspiele am Feuerwehrmuseum, die Möglichkeit zum Klettern beim Bauspielplatz und ein Street-Soccer-Turnier auf dem Berliner Platz.

Ebenfalls noch im August luden die Stadtteilmanagerinnen für Neu Zippendorf und das Mueßer Holz, Anne-Katrin Schulz und Sara Köhler, zur Begegnung bei den Filmtagen am Fernsehturm ein. Im September folgten dann ein Konzert mit der Schweriner Unplugged-Band Sconehead, das Stadtteilfest und die Eröffnung der Interkulturellen Wochen im Garten der Petrusgemeinde, im Oktober schließlich eine Lesung mit dem Autor Björn Stephan, der in Schwerin aufgewachsen ist.

„Wir haben mit unseren Veranstaltungen zahlreiche Menschen erreicht und einmal mehr die Vielfalt auf dem Dreesch gezeigt“, sagt Sara Köhler. Auch im neuen Jahr werde es kulturelle Angebote vor Ort geben. Ein Termin steht schon fest: Am 18. Juni findet das Stadtteilfest statt. Christian Koepke

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